Abschied
War unersättlich viel tausend Küssen,
Und mußt mit einem Kuß am Ende scheiden.
Nach herber Trennung tiefempfunden Leiden
War mir das Ufer , dem ich mich entrissen.

Mit Wohnungen , mit Bergen , Hügeln , Flüssen,
So lang ichs deutlich sah , ein Schatz der Freuden;
Zuletzt im Blauen blieb ein Augenweiden
An fernentwichen lichten Finsternissen.

Und endlich , als das Meer den Blick umgrenzte,
Fiel mir zurück ins Herz mein heiß Verlangen;
Ich suchte mein Verlornes gar verdrossen.

Da war es , gleich als ob der Himmel glänzte;
Mir schein , als wäre nichts mir , nichts entgangen,
Als hätt ich alles , was ich je genossen.