Den Frieden kann das Wollen nicht bereiten...
Den Frieden kann das Wollen nicht bereiten:
Wer alles will , will sich vor allen mächtig;
Indem er siegt , lehrt er die andern streiten,
Bedenkend macht er seinen Feind bedächtig;
So wachsen Kraft und List nach allen Seiten,
Der Weltkreis ruht von Ungeheuern trächtig,
Und der Geburten zahlenlose Plage
Droht jeden Tag als mit dem jüngsten Tage.

Der Dichter sucht das Schicksal zu entbinden,
Das , wogenhaft und schrecklich ungestaltet,
Nicht Maß , noch Ziel , noch Richte weiß zu finden
Und brausend webt , zerstört und knirschend waltet.
Da faßt die Kunst , in liebendem Entzünden,
Der Masse Wust , die ist sogleich entfaltet,
Durch Mitverdienst gemeinsamen Erregens,
Gesang und Rede , sinnigen Bewegens.